Tool 18 - Mündlich erzählen  -  Storytelling

 

 

Geschichten zu erzählen ist so alt wie die Menschheit – es bedeutet, dass ein Erzähler oder eine Erzählerin einen realen oder imaginierten Erfahrungsraum mit dem Publikum teilt und dazu Geschichtenschemata nutzt; Ziel ist sowohl Teilhabe am Erleben anderer als auch Unterhaltung und Information.

 

In der Schule hat das mündliche Erzählen traditionell einen eher geringen Stellenwert; im Sinne der Sprachbildung eröffnet das Erzählen allerdings in allen Schulstufen viele sprachliche Lernchancen. So stellt das Erzählen einen ersten Schritt zum freien Vortrag dar, außerdem erweitern die Schülerinnen und Schüler ihren sprachlichen Ausdruck, entwickeln Fantasie und Kreativität und lernen Strukturschemata kennen und nutzen. Wenn zudem Unterrichtsinhalte in Erzählsituationen als Rahmen eingebettet werden, erhöht das zusätzlich  die Sprechmotivation und die vertiefte, auch emotional verankerte Auseinandersetzung mit dem eigentlichen Unterrichtsthema. Dadurch findet das Erzählen nicht nur im Deutschunterricht seinen Platz, sondern auch im Unterricht der anderen Fächer, so z.B. im Geschichtsunterricht[1] oder in den Naturwissenschaften[2].

 

Um Erzählkompetenz zu entwickeln, sind viele kleine Übungen hilfreich[3], allerdings auch die Modellfunktion der Lehrkraft, die insbesondere zu Beginn einer Unterrichtseinheit mit einer selbst erzählten Geschichte Spannung und Motivation aufbauen und zugleich als sprachliches Vorbild dienen kann. Literatur und weitere Hinweise findet man u.a. schon bei Klippert[4] und auch in einer ausführlichen Broschüre zum Projekt „Erzählzeit“[5].

 

 

 

Methode

Möglicher Arbeitsauftrag

Didaktische Hinweise

Montagskreis

Überlege Dir ein Erlebnis vom Wochenende, das Dich persönlich beschäftigt hat und von dem Du den anderen erzählen möchtest.

 

Berichte Deinem Sitznachbarn/ Deiner Sitznachbarin davon. Nutze dafür die gegebenen Musterformulierungen.

 

Erzähle in der Klasse etwa 1-2 Minuten von Deinem Erlebnis.

 

Neben den sprachlichen Vorteilen ist dies sicherlich für die Klassenatmosphäre hilfreich.

Klippert[6] schlägt zusätzlich vor, dass Vorsätze für die Woche geäußert werden können.

 

Je jünger die Schülerinnen und Schüler, desto sinnvoller sind Hilfen zur Struktur der Aussagen bzw. Formulierungshilfen (siehe Tool XY, strukturiertes Sprechen).

Wochenschau[7]

 

An der Wand hängt ein Plakat mit mehreren Bereichen („Mir gefällt“, „Mich stört“, „Ich wünsche mir“…). Wenn Dir im Laufe der Woche etwas dazu einfällt, schreibe eine Notiz auf einen Zettel und befestige ihn an dem Plakat.

Ein solches institutionalisiertes Feedbackinstrument ist ein guter Erzählanlass und fördert die Klassenatmosphäre.

 

Am Ende der Woche werden die Notizen verlesen, die entsprechenden Erlebnisse erzählt und ggf. Konsequenzen besprochen.  

Ich suche mir ein Bild[8]– Fotoassoziationen[9]

Such Dir (ggf. zusammen mit einem Partner bzw. einer Partnerin) ein Bild aus, das zu folgender Frage passt: …

Beschreibe anschließend das Bild und erkläre, warum Du es ausgesucht hast.

Bilder werden in großer Zahl ausgelegt (deutlich mehr Bilder als Personen) und können je nach Funktion thematisch orientiert oder offen sein. Bei thematisch offener Bilderauswahl eignet sich diese Methode sehr gut zum Kennenlernen beim Start mit Lerngruppen.

Alternativ: Die Schülerinnen und Schüler sprechen in Gruppen über die Bilder (ggf mit Redemitteln) und präsentieren anschließend im Plenum.

Flohmarkt[10]

Suche Dir zu der Frage, ob … , einen von den Gegenständen auf dem Lehrertisch heraus. Erkläre anschließend den anderen, warum Du Dir diesen Gegenstand ausgesucht hast.

Während der Erzählphase dürfen die Sprechenden nicht unterbrochen werden. Auch eine Kommentierung oder Hinterfragung der Auswahl ist nicht gestattet. Gegenstände regen die Fantasie an und schaffen einen Rahmen für das Erzählen. Dies können natürlich auch Gegenstände aus einem fachlichen Zusammenhang sein.

Mosaik[11]- bzw. Reizwort-Geschichten

 

Bildet Teams aus 2/3/4-5 Personen. Denkt Euch gemeinsam zu den festgelegten Begriffen eine Geschichte aus. Bereitet Euch darauf vor, diese den anderen Gruppen möglichst anschaulich frei zu erzählen.

In abgewandelter Form ist dies auch in Sachfächern gut möglich. So können zu vorgegebenen Zahlen, Orten, Fakten etc. der sachlich korrekte Zusammenhang erzählt werden.

Geschichten nacherzählen

 

Du erhältst einen Text, Dein Sitznachbar bzw. Deine Sitznachbarin einen anderen. Bereitet Euch mithilfe von Markierungen oder Notizen darauf vor, Euch gegenseitig den Text in eigenen Worten nachzuerzählen.

Die Texte sind schülernah und zum selben Themenkomplex gehörend auszuwählen, ggf. auch zwei Hälften eines Texts. 

Klippert[12] schlägt die Auswertung im Kugellager vor (siehe Tool XYZ, kooperative Lernformen).

Am Ende stellt jeweils eine Person die beiden Texte bzw. Textteile vor.

Rollenmonologe

Versetze dich in die Person XY und kommentiere aus ihrer Sicht das Geschehen.

(Beispiel: Du bist ein leibeigener Bauer im Mittelalter und kommentierst die Erhöhung der Pflichtabgaben.)

Zur Vertiefung kann die Übung von den Schülerinnen und Schülern schriftlich vorbereitet werden oder die Lehrkraft verteilt vorbereitete Rollenkarten.

Sprechende Gegenstände, Tiere, Körperteile…

Versetze dich in den Gegenstand und kommentiere aus seiner Sicht das Geschehen
(Beispiel: Du bist ein Blutplättchen und beschreibst deinen Weg durch den Blutkreislauf)

Diese Übung eignet sich insbesondere zum Transfer und zur Festigung, wenn bereits Wissen zu einem Themengebiet vorhanden ist

Historisches Erzählen[P1] 

 

im Fach Geschichte

 

Naturwissenschaftliches Erzählen[P2] 

 

 

Erzählzeit[P3] 

 

 

 

 

 

 



[1] https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/212519/vom-storytelling-zum-historytelling

[2] Peter Hering: Geschichten erzählen im naturwissenschaftlichen Unterricht. MNU-Journal 3/2016
https://www.uni-flensburg.de/fileadmin/content/abteilungen/physik/dokumente/downloads/mnu-3-2016-171176.pdf

[3] Siehe dazu z.B. Claus Claussen, Valentin Merkelbach: Erzählwerkstatt. Braunschweig.

[4] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining

[6] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining, S. 90

[7] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining, S. 92

[8] Müller, Harald, Mit Schülerinnen und Schülern im Dialog, S. 83

[9] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining, S. 106

[10] Müller, Harald, Mit Schülerinnen und Schülern im Dialog, S. 86

[11] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining, S. 102

[12] Klippert, Heinz, Kommunikationstraining, S. 99

 


 [P1]Davon habe ich gelesen, dass es gerade im Fach Geschichte angesagt ist. Ich frage mal einen Geschichtskollegen/Seminarleiter.

 [P2]Agenda: MNU Broschüre prüfen und Inhalt einarbeiten

 [P3]Brigitte, dazu müssen wir auch was sagen, oder? Ist doch ein etabliertes Projekt. Machst Du das? SP 20.07.

 

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